Ruessigrat mit Matthorn, Esel Süd und Tomlishorn


Schwierigkeit T5, WS+, III (Erläuterungen unten)
Höhenmeter Auf- und Abstieg 1000 Hm Auf- und Abstieg
Schlüsselstelle(n) keine speziellen;
Ausrüstung 40 Meter Seil, Schlingen, 5 Expressen, ev. Friends (Alpine Absicherung)
Zugang zum Ausgangspunkt PW bis Lütoldsmatt, alternativ mit der Pilatusbahn bis Ämsigen
Unterkunft/Einkehr Alpwirtschaft Lütoldsmatt, Pilatus Kulm
Kartenmaterial 1170 Alpnach
Literatur SAC-Kletterführer "Zentralschweizer Voralpen Nordost" von Urs Lötscher
 

Auch heute wollten wir wir wieder ein bisschen rumkraxeln und begaben uns auf vielseitige Empfehlung hin zum Ruessigrat mit seinem berühmt-berüchtigten Brotmesser.

 

Zustieg:

Ab Lütoldsmatt (Park- und Einkehrmöglichkeit) dem Wanderweg entlang über Schwandi in Richtung Alp Fräkmünt bis zur Brücke über den Meisibach. Unmittelbar nach der Brücke folgt man dem Weg Richtung Grätsch/Denneten ca. 50 Meter bachabwärts, anschliessend einige Meter auf das Chlusband hinauf, wo man den Weg verlässt und in etwa 250 Höhenmeter über einen Weidezipfel und lichten Wald aufsteigt bis zum markanten Felsaufschwung der Ruessiflue auf ca. 1730m.

 

Ruessigrat:

Als Einstieg bieten sich drei Möglichkeiten an: Direktvariante über den Aufschwung (IV+, 2 Haken), links herum (III+, Blöcke, Risse und Bäumchen, einzelne BH) oder aber rechts herum über eine steile Rampe (T6, II). Welche Variante man auch immer wählt, man landet, sofern man nicht etwas komplett falsch gemacht hat, auf der Gratschneide der Ruessiflue.

 

Es folgt nun ein zweiter, schwacher Aufschwung und ein Abstieg auf einem schmalen Band in einen kleinen Sattel (T5). Und hier folgt auch schon der dritte Aufschwung, welcher linksherum auf einem schmalen Band (exponiert) umgangen wird. Ab dem Bohrhakenstand (2 BH) rechts hoch auf den Grat (III-). Nun geht es eigentlich einfach dem Grat entlang bis zum Brotmesser. Die Schwierigkeiten sind mit II eigentlich im moderaten Bereich, aber das Ganze ist eine recht ausgesetzte Angelegenheit. Hat man das Messer aber erst mal überwunden, wird das Gelände wieder einfacher und grosszügiger bis man schliesslich Grasgelände erreicht.

 

Matthorn:

In mehr oder weniger gerader Linie ab Ruessigrat erreichbar, zuerst weglos (T5) und anschliessend dem Wanderweg entlang zum Gipfel.

 

Esel Süd:

Ab den Chilchsteinen zuerst dem Wanderweg Richtung Pilatus Kulm entlang und anschliessend auf Wegspuren zum Gebäude beim Tunnel der Pilatusbahn. Hier befindet sich der Einstieg in die Esel Südwand. Über Schrofen- und Grasgelände erreicht man schliesslich das Mäuerchen der Aussichtsplattform auf dem Esel, wo man sich schlagartig in einem Pulk von Touristen aus aller Welt wiederfindet. Schwierigkeit T5.

 

Tomlishorn:

Nun, der offizielle Weg ist fast (mit Betonung auf fast) rollstuhlgängig und führt ohne weitere Probleme hoch zum Gipfel. 

 

Abstieg in Richtung Widderfeld zur Alp Tumli und Fräkmünt und schlussendlich zurück zur Lütoldsmatt.

 

Fazit:

Luftige Klettertour im dritten Schwierigkeitsgrad. Die Felsqualität ist insgesamt recht gut und es bieten sich auch immer wieder Vertreter aus dem Bereich der Botanik als Halte- oder auch Sicherungsmöglichkeit an. Der Aufstieg durch die Südseite des Esels ist genussvoll - der Kulturschock am Gipfel hingegen weniger. Aber das weiss man ja. Das Matthorn möchten wir wohl mal noch über den Ost-Grat und Tomlishorn über den SW-Grat besteigen. Die Projektliste ist also auch wieder angewachsen...ach ja, und über die Galtigentürm möchten wir auch wieder mal...