Rheinwaldhorn 3402m ab Läntahütte


Schwierigkeit WS+ - ZS
Höhenmeter Auf- und Abstieg

Zervreila - Furggelti P. 2761 1000 Hm Aufstieg, 670 Hm Abfahrt zur Hütte

Hütte - Rheinwaldhorn 1300 Hm Aufstieg, Hütte Zervreila 370 Hm Abfahrt, 100 Hm Gegenanstieg Canalbrücke - Chappälä P. 1984

Schlüsselstelle(n) Steile Direktabfahrt zur Läntahütte vom Furggelti resp. P. 2761, bis 35° Steilheit (Ausweichmöglichkeit: Abfahrt zur Lampertschalp und Wiederaufstieg zur Hütte), im Aufstieg zum Rheinwaldhorn zwei kurze Steilstufen (max. 35°) 
Ausrüstung Skihochtourenausrüstung
Zugang zum Ausgangspunkt PW bis Zervreila (Parkplatz beim Gasthaus, je nach Strassenzustand Allradfahrzeug u/o Schneeketten erforderlich)
Unterkunft/Einkehr Diverse in Vals, Berggasthaus Zervreila, Läntahütte SAC
Kartenmaterial 266S Valle Leventina, 1253 Olivone (+ evl. Anschlusskarten)
Literatur

Skitourenführer SAC "Nordbünden" von Vital Eggenberger

Ziele in der Nähe Furggeltihorn, Grauhorn, Güferhorn etc. etc.

Das Gebiet um die Läntahütte hält bekanntlich einige rassige Skitouren bereit - Rheinwaldhorn, Grauhorn, Güferhorn, Piz Scharboda, um nur einige wenige zu nennen. Und dies wollten wir uns - dem Sepp sei Dank - einmal aus der Nähe ansehen. Unser Hauptaugenmerk lag dabei auf dem Rheinwaldhorn (ital. Adula), welches mit seinen 3402 Metern der höchste Punkt des Kantons Tessin ist. Aber auch Grau- und Güferhorn landeten auf unserer Tourenliste - je nach Verhältnissen und Wetter (da wusste man ja wieder mal nicht so genau, was kommen würde).


Nun denn, so starteten wir also frühmorgens auf dem (kostenlosen!) Parkplatz beim Berggasthaus Zervreila. Zuerst auf dem planierten Winterwanderweg hoch zur Kapelle bei P. 1984 - von hier aus hat man einen tollen Blick auf den "Valserwasserberg", das Zervreilahorn. 

Anschliessend mit etwas Höhenverlust runter zur Canalbrücke und weiter der Seestrasse entlang zur zweiten Kurve, wo auch im Sommer der Wanderweg zum Furggelti abzweigt. Ab hier immer östlich des Horabachs bleibend bis Ober Butz und weiter zu P. 2598, wo man entweder den Weg zu P. 2713 (flachere Abfahrt via Lampertschalp) oder zu P. 2761 (direkte, steilere Abfahrt zur Hütte) einschlägt. Wir haben auf letzeren Punkt zugehalten, da wir uns für die Direktabfahrt zur Hütte entschieden hatten.


Nach einer kurzen Pause im Sattel dann Abfahrt nach Westen haltend zu P. 2610. Ab hier in südwestlicher Richtung bis zum ersten Bachgraben hinunter, der südlich einer grossen Felsstufe direkt zum Talboden der Länta führt. Nun entweder in einer Rechtskurve unter diese Felststufe queren und von dort oder durch eine der Rinnen steil zur Hütte abfahren. Unsere Abfahrt führte uns durch die Rinne ganz rechts eingezeichnet - bei den vorherrschenden Verhältnissen nicht ganz trivial (hart u/o Harschdeckel) und nur guten Skifahrern zu empfehlen. Vorsicht: eine falsche Routenwahl kann in diesem Hang auf vereiste Felsstufen führen!

Nach einem hervorragenden Nachtessen und einer geruhsamen Nacht peilten wir dann eben unser Hauptziel, das Rheinwaldhorn an. Zuerst flach (gut zum Einlaufen) über den Talboden bis zur Zunge des Läntagletschers. Eine in westlicher Richtung ansteigende Schneerampe (siehe Bild unten) ermöglicht den Durchstieg eines Felsriegels auf den oberen Gletscherabschnitt.

Von hier aus zuerst steil bis auf 2800m hinauf, dann flacher nach Südosten durch die Gletschermulde auf den breiten Firnrücken zwischen P. 3133 und dem Gipfel. Über diesen Rücken geht es weiter bis unter das Schneetrapez des Gipfels, welchen wir mit Ski über eine Schlaufe zum oberen Adulajoch (ca. 3290m, auf LK nicht vermerkt) erreichen.


Am Gipfel genossen wir dann eine geniale Rundsicht und die beginnende Sonnenfinsternis - bis uns ein giftiges Windlein wieder auf die Abfahrt zurück zur Hütte schickte. Für die Abfahrt war eine adaptive Fahrweise von Vorteil - von windgepresst, über leicht gedeckelt zu Presspulver und Sulz war alles zu haben.


Nach einer Verpflegungspause bei der Hütte entschieden wir uns aufgrund der schlechter gewordenen Wetterprognosen, unsere Tourentätigkeit im Läntagebiet zu beenden und noch gleichentags zurück nach Zervreila abzufahren.


Fazit:

Das Läntagebiet hält für den versierten Tourengänger einiges bereit - das Rheinwaldhorn ist nur ein Gipfelziel von vielen. Die Bewartung und das Essen auf der Läntahütte sind top - da geht man gerne wieder mal hin.