Schlieren N-Grat und Uri Rotstock


Tourdatum 31.08.2019
Schwierigkeit T6, II
Höhenmeter Auf- / Abstieg ca. 1700 Hm
Schlüsselstelle(n) Wegfindung zum Einstieg, viel loses Geröll
Ausrüstung Bergwanderausrüstung, Helm sowie evl. Seil und Gstältli (je nach pers. Können)
Zugang zum Ausgangspunkt PW bis vor die Talstation der Seilbahn zur Musenalp, Alternativ könnte auch ab St. Jakob gestartet werden
Unterkunft/Einkehr Musenalp, Biwaldalp
Kartenmaterial Swiss Map 1:25'000
Literatur

Hochtouren Topoführer Urner, Glarner, Tessiner Alpen, Daniel & Michel Silbernagel, Wullschleger, Topoverlag

Ziele in der Nähe Gitschen, Brunnistock, Engelberger Rotstock, Wissigstock uvm.

 

Es war einmal ein schöner, aber stürmischer Wintertag in der Furkaregion und der Zufall wollte es, dass wir bei der bewährten Einkehr im Tiefenbach Otmar und Christina antrafen. Beim Plaudern über Gott, die Welt und deren Berge fiel auch das Stichwort Schlieren Nordgrat, was unsere Ohren spitzer werden liess und schlussendlich in der Anmeldung zur SAC-Tour mit Otmar gipfelte.

 

Nun denn, inzwischen ist ein grosser Teil des Winterschnees geschmolzen und ein bisschen steht schon der Herbst vor der Türe…oder zumindest der Spätsommer…und damit auch die vor einigen Monaten abgemachte Tour. Wir freuen uns sehr darauf – ist es doch ein langgehegtes Projekt unsererseits.

 

Durch geologisch verursachte Umfahrungsmassnahmen (Sperrung der Axenstrasse wegen Steinschlaggefahr) und meteorologisch bedingte Rahmenbedingungen (Gewitter am Nachmittag) erfolgte ein früher Start in Schwyz…4 Uhr morgens…Besucher des Gmeindsfäschts sind auf dem Heimweg und wir bereits wieder unterwegs zu einer Tour…unterschiedlicher könnten die Wege nicht sein.

 

Dank der frühen Stunde kommen wir gut voran, Stau ist noch kein Thema und so stehen wir etwas früher als vereinbart an der Bahnstation zur Musenalp. Otmars Anruf fungiert in der Folge als Wecker…und erspart uns die ersten Höhenmeter.

 

Im Halbdunkel geht es los, es ist friedlich und nach kurzer Zeit beginnt sich uns ein herrlicher Tag zu offenbaren…fantastische Farben leuchten hinter dunklen Silhouetten uns wohlbekannter Gipfel ….einfach unbezahlbar!

 

Unser Weg führt uns entlang des Wanderweges, einiger Kuhweglein und Gemspfade bis es schliesslich weglos hoch zum Einstiegscouloir geht…steile Wiese und Gerölleinlagen geben sich die Ehre...befänden sich jetzt bereits Leute über uns im Aufstieg, wäre der Helm bereits jetzt schon eine Option. Wir indes montieren den Kopfschutz am Anfang des Couloirs, welches uns spassige Kraxeleien, aber auch jede Menge an Rollmaterial jeglicher Grösse bietet. Einen Nachsteiger lassen wir daher auch zu uns aufschliessen, um das Risiko etwas zu minimieren, dass er durch von uns losgetretene Steine getroffen werden könnte. Nach einer weiteren steilen Grashaldeneinlage stehen wir wieder auf dem Grat und geniessen die Sonne in den Gesichtern.

 

Nun heisst es erneut „Hände aus dem Sack“ und über einfache, aber nicht immer ganz zuverlässige Felsen weiterkraxeln - blaue Markierungen in Hülle und Fülle weisen den Weg. Am Gipfel geniessen wir die Sonne, die Aussicht…..und die Einsamkeit…ein Blick rüber zum Uri Rotä zeigt, dass es da drüben anders sein wird..der Gipfel ist schon gut besucht.

 

Nach unserer Rast steigen wir in die Schlierenlücke ab, um anschliessend durchs Felsentor hindurch weiter zum Uri Rotstock aufzusteigen. Auch hier verhindern die blauen Markierungen jegliche Verhauer bei der Routenfindung..dafür will auch hier das Gelände vor Belastung auf Haltbarkeit überprüft sein.

 

Wie der Schlieren bietet auch der Uri Rotä eine fantastische Aussicht, welche wir bei Speis und Trank geniessen. Um uns herum reges Kommen und Gehen. Hier herrscht, wie aus der Ferne bereits festgestellt, deutlich mehr Betrieb.

 

Den Abstieg treten wir via Gitschenhörelihütte und Sassigrat an. Glücklich und zufrieden trudeln wir schlussendlich in der Musenalp ein, wo wir uns nochmals verpflegen und gemütlich am Trockenen sitzen, als Petrus die Schleusen öffnet. Zum Abschluss gondeln wir wieder mit der Bahn zu Tale, die Rückfahrt nach Schwyz verkürzt uns glücklicherweise die Fährverbindung Beckenried – Gersau.

 

War das ein toller Tag! Besten Dank Otmar für die angenehme und umsichtige Führung; Danke auch den anderen beiden Herren, Marcel und Michael

für die unterhaltsamen Stunden am Berg - so macht es Spass z’Bärg z’gah!

 



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