Auf der Tierberglihütte hatten wir es bis anhin immer chäibä glatt mit Gisi, Larissa & Co.. So kam es denn auch, dass die Idee dieser Reise mit dem Bergfalken Tom Zwahlen nach Kroatien zum Thema wurde. Segeln und Klettern…Klettern okee…da können wir noch etwas mitreden, aber Segeln? Noch nie gemacht, tönt aber spannend und daher mussten wir auch gar nicht lang über Ja oder Nein nachdenken.
Und so standen wir Mitte Oktober zu dritt (unsere Wenigkeit und Vroni) mit Sack und Pack in Basel am Flughafen und warteten auf den Abflug nach Split, wo wir Tom, Anita und Sabrina treffen sollten. Durch die frühe Abflugszeit landeten wir auch entsprechend früh in Kroatien, so dass wir – nachdem unser Transfer-Service es doch noch an den Flughafen geschafft hatte – ausreichend Zeit hatten, anzukommen, am Hafen einen Kaffee zu trinken und einen Rundgang durch die wunderschöne Altstadt Splits zu machen. Anschliessend hiess es noch einpuffen und einkaufen, bevor wir uns ein schmackhaftes Abendessen mit fangfrischem Fisch gönnen durften.
Das Morgenprogramm des ersten Tages sollte sich die ganze Woche halten – irgendwann mal Aufstehen, Frühstücken und anschliessend Weitersegeln…sofern es dann mit Segeln ging…gerade mächtig windig war es die Woche nämlich nicht. Trotzdem haben die ersten Segelmomente mächtig Spass gemacht und eigentlich gestaltete der mässige Wind das Erlernen der ersten segeltechnischen Aktionen wie Segelsetzen und dergleichen sehr angenehm und ideal für Landratten ohne jegliche Vorkenntnisse.
Nach einem ersten Tag auf See und dem Besuch bei den Krka-Wasserfällen (bekannt als Kulisse aus Winnteou) schipperten wir nach Kaprije, wo wir in einer einsamen Bucht mit unserem 17 Meter Boot, der Maximus, vor Anker gingen, um hier die Nacht zu verbringen - ein Erlebnis sondergleichen...unbezahlbar...nach der Ankunft ins Meer springen, an Deck ein Bierchen geniessen und anschliessend gemütlich was köcheln, essen und den Tag an Deck ausklingen lassen.
Anderntags machten wir uns das erste Mal auf, um einige Klettermeter an den Fels zu bringen. Unterwegs zum Klettergebiet war uns der Herr Neptun hold und schickte uns eine Gruppe von ca. 20 Delfinen, genauer gesagt grosse Tümmler, welche einige Fischerboote begleiteten, um auch etwas vom Fang abzukriegen. Glückselig beobachteten wir diese herrlichen Tiere, von denen aktuell noch um die 220 Tiere entlang der kroatischen Küste vorkommen. Um diese kleine Population so gut wie möglich zu schützen, wurde zum Beispiel dieses Projekt ins Leben gerufen. Mit dieser Sichtung ist schon ein grosser Teil des Tages gerettet und beseelt segeln wir unserem ausgewählten Klettergebiet entgegen...
Der erste Felskontakt war steil und sehr heiss, aber die bilderbuchmässige Kulisse mit den bunten Felswänden direkt am und über dem glasklaren Wasser entschädigten für jeden einzelnen Schweisstropfen, der vergossen wurde. Das anschliessende Bad im Meer sowie das kühle Blonde an Deck sorgten für eine willkommene Erfrischung bevor wir uns auf den Weg zu Bojan und Katjia machten – hier genossen wir einen wunderbaren Abend mit kroatischer Gastfreundschaft, welche uns frischen Fisch vom Grill, herrliches Risotto und allerlei andere Köstlichkeiten bescherte. Auf der lauschigen Terrasse hätte man wohl noch stundenlang oder besser stundenlänger verweilen können...doch wie wir ja wissen hat alles ein Ende...ausser der Wurst natürlich, die hat zwei.
Nach einer wiederholt geruhsamen Nacht streiften wir anderntags den Hafenmauern entlang, bestaunten Seesterne, Seeigel, allerlei Fische und einen neugierigen Octopus, welcher sich in Windeseile zum Star des Morgens gemausert hat...wie die Kinder lagen wir auf der Hafenmole und beobachteten dieses faszinierende Kerlchen, welches mit blitzschnellen Farbwechseln imponieren und sich in vergleichsweise kleinste Ritzen verkriechen konnte.
Nachdem wir uns ausgiebig mit allerhand Sealife beschäftigt und in aller Ruhe gefrühstückt hatten , hiess es erneut "Leinen los" und auf zum nächsten Klettergebiet....welches wir aber erst nach einem Zwischenstopp im malerischen Örtchen Jelsa anvisierten. Zum einen fehlte noch dies und das für den Kochtopf und zum anderen wollte uns Anita die legendären Eisbecher nicht vorenthalten. Um es gleich vorneweg zu nehmen - diese Eisbecher ersetzen wohl alle drei Hauptmahlzeiten des Tages....oder zumindest zwei. Und dazu kommen sie noch sensationell angerichtet auf den Tisch - eine wahre Freude!
Um die Eisportionen wenigstens ein bisschen zu verbrennen, begaben wir uns im Anschluss noch etwas an den Fels...in einem kleinen, aber feinen Klettergarten stellten wir uns allerlei kleineren und grösseren Problemen...okeee...meist waren sie eigentlich eher grösser...aber gemeistert haben wir dann doch auch das eine oder andere davon.
Zufrieden kehrten wir danach wieder aufs Schiff zurück, um zu baden, der Unterhopfung entgegenzuwirken und natürlich auch um zu brutzeln und danach ein leckeres Abendessen zu geniessen...passend zum mediterranen Ambiente kredenzte das abdetachierte Küchenteam heute Gumulmöckä und Magäronä....mmmhhh so fein...beim Essen verschmelzen die unterschiedlichsten Kulturen miteinander...überaus gut gesättigt und mit einer gesunden Müdigkeit gesegnet liessen wir den zweitletzten Abend ausklingen...am nächsten Tag sollte es beizeiten losgehen...wir wollten den Sonnenaufgang auf See erleben...
...und das hiess, dass die Tagwache um einiges früher als üblich erfolgen würde...und wie in unseren geliebten Bergen ist auch der Sonnenaufgang auf See ein unglaublicher Kraftmoment...sich einfach treiben lassen und den Moment geniessen...entschleunigen...entspannen...einfach wunderbar!
Frühstück an Deck, die wärmenden Sonnenstrahlen im Gesicht, das leise Geräusch der Wellen....so unser heutiger Start in den Tag, an welchem es zurück zu unserem Ausgangspunkt in Split ging...die letzten Seemeilen also noch geniessen...tja, und nun war es denn auch schon soweit - ein letztes Anlegemanöver in der AC Marina in Split und die Maximus wurde wieder an der heimatlichen Hafenmole vertäut...damit brachen auch schon unsere letzten Stunden in Kroatien an. Wir nutzten diese, um nochmals etwas zu klettern - am "Stadtberg" von Split bieten sich da viele Routen mit herrlicher Aussicht aufs Meer an. Auch ein letztes Bad im Meer liessen wir uns nicht nehmen...so wie natürlich unsere obligate Hopfenkaltschale, bevor es zurück zur Marina zum Zusammenpacken und Duschen ging.
Das Käptn's Dinner genossen wir in einem gemütlichen Restaurant etwas ausserhalb von Split - Lamm vom Spiess - so gutes Fleisch haben wir noch nicht so häufig gegessen! Butterzart, saftig und für alle Kritiker: nein, es hat kein bisschen geschäfälät! Dazu wunderbares Grillgemüse, Kartoffeln und Salat....und natürlich Bier.
Mit diesem Abend ging eine wunderbare Woche mit super tollen Erlebnissen und wunderbaren Menschen zu Ende - es war einfach genial mit Euch! Entschleunigend, spannend, lustig, unkompliziert, abwechslungsreich und ungezwungen - so sollen Ferien sein! Danke Euch allen von Herzen!
Wer jetzt Lust auf eine solche Reise hat - Tom der Bergfalke hilft Euch sicher gerne weiter. Oder wer auf der Suche nach einem speziellen Event ist - dem kann allenfalls Anita mit Falkevent weiterhelfen.
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Anita (Mittwoch, 21 November 2018 00:13)
Herzlichen Dank für den tollen Bericht! Es hat Spass gemacht mit euch unterwegs zu sein.
Tom Zwahlen Bergfalke (Mittwoch, 21 November 2018 07:08)
Danke Nicole und Marcel für den super Reisebericht. War eine mega Woche mit euch, hat spass gemacht und freue mich auf das nächste mal.
Liebe Gruess Skipper Tom