Bietschhorn


Tourdatum 17.08.2019
Schwierigkeit ZS, III
Höhenmeter Auf- / Abstieg  1100 Hm bis zur Bietschhornhütte, 1400 Hm bis Gipfel Bietschhorn
Schlüsselstelle(n) Kletterei am roten Turm und exponiertes Gratstück danach, Routenfindung in den schuttigen Flanken v.a. im Abstieg
Ausrüstung Hochtourenausrüstung (Helm, Gstältli, Seil, Karabiner, evl. 1-2 Schlingen, Steigeisen je nach Verhältnissen)
Zugang zum Ausgangspunkt PW bis Blatten
Unterkunft/Einkehr Bietschhornhütte, Baltschiederklause
Kartenmaterial 1268 Lötschental
Literatur

Hochtouren Topoführer Berner Alpen, Silbernagel D. und Wullschleger S, topo.verlag

Ziele in der Nähe Schwarzhorn, Wilerhorn, Breitlauihorn, Lötschentaler Breithorn etc.

Auch das Bietschhorn stand auf der laaaaaangen Liste der Wunschgipfels unseres geschätzten Schweizhutträgers. Verständlich, ist es doch einer der schönsten Berge der Schweiz. Zumindest zum Anschauen. Die Felsqualität ist nicht nämlich überall wirklich toll (es soll aber auch Anstiege mit sehr gutem Fels geben...) und gerade auf dem Westgrat, den wir auf der gemeinsamen Tour begehen wollten, befindet man sich ab und an in ziemlich lebendigem Gelände. Und wie wir ja bereits wissen, gefällt das dem Bergkameraden aus Flachlandhausen nur mässig. Aber bei einem Gipfel wie dem Bietschhorn blendet man das einfach aus...

 

Nun denn, bei herrlichem Wetter stiegen wir ab Ried bei Blatten über den tollen Wanderweg zur Bietschhornhütte auf. Die Hütte wartet mit Einfachheit, aber vielen liebevollen Details und vorzüglichem Speis und Trank auf. Die Hütte allein ist schon ein Ausflug wert...schon nur wegen des Kuchenbuffets, welches einen anlacht, wenn man die Hütte betritt. Jann und sein Team machen das wirklich toll!

 

Am nächsten Morgen ging es als eine von 16 Seilschaften los. Hört sich nach viel an, verteilte sich aber auf der Strecke recht gut...unterschiedliche Tempi, Skills und auch Routenkenntnisse liessen eigentlich nirgends gross Stau aufkommen. Erst im Abstieg mussten wir bei der Abseilerei am Roten Turm warten, bis die Leute vor uns weg waren...und wie so oft beschwerte auch schon bald einer hinter uns über die Wartezeit...tja, manchmal ist es halt so...wir standen ja auch in der Warteschlange...und dann wartet auch der Bergführer mit seinem Gast....und sonst hätte der halt der Profi für seine Seilschaft eine andere, schnellere Idee haben müssen. Sicherlich sind häufig überforderte Leute am Berg, aber etwas mehr Verständnis des Profis für die sicheren Amateur-Bergsteiger, welche wohl flüssig aber auch nicht ganz so schnell unterwegs sind, wie der Berufsmann, wäre ab und an schon angebracht.

 

Nun denn, der Westgrat des Bietschhorn nahm im Abstieg auch einiges an Zeit in Anspruch, das Gelände erforderte stets etwas Aufmerksamkeit, um nicht plötzlich zu weit in einer Flanke draussen zu stehen, wo das Gelände überaus instabil ist. Und gerade diese Schutt- und Blocklandschaften zaubern nur einem Bruchteil der Berggänger (und dazu gehört der Schweizhutträger sicherlich nicht) ein Lächeln ins Gesicht...das Lächeln kam beim Bietschjoch so langsam wieder zurück und entwickelte sich bei der Hütte zu einem breiten Grinsen...die Hopfenkaltschale stand griffbereit auf dem Tisch.

 

In einer gemütlichen Runde und bei einem sehr leckeren Nachtessen und gutem Wein konnten wir die Tour noch so richtig ausklingen lassen. Eine tolle Sache war das wieder und für uns ist somit die zweite Besteigung des Bietschhorns geschafft. Ob es vielleicht mal noch über den Nordgrat hochgeht? Mal sehen....aber zunächst warten noch andere Projekte....

  



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