Bös Fulen 2801m


Schwierigkeit T5, WS, II
Höhenmeter Auf- und Abstieg 1750 Hm Auf- und Abstieg (inkl. aller Gegensteigungen)
Schlüsselstelle(n) Kletterpassagen auf dem NO-Grat
Ausrüstung Wanderausrüstung, Steigeisen, evl. Pickel. Für Ungeübte Seilsicherung am Grat empfohlen
Zugang zum Ausgangspunkt PW bis Feldmoos, alternativ Bahn auf die Glattalp
Unterkunft/Einkehr Charetalphüttli, Glattalphütte SAC
Kartenmaterial Muotathaler Wander- und Skitourenkarte 1:25'000
Literatur SAC-Alpinführer Glarner Alpen von Peter Straub
 

Was macht man, wenn man schon 6 Jahre nicht mehr auf unserem Kantonshöhepunkt war? Richtig, man geht wieder mal hin. Und nimmt auch noch gleich welche mit, die noch nie oben waren und gerne mal hoch möchten. Und dies sind heute der Urs und der Thomas.


Nun, besteigt man den Bös Fulen von unserer Seite, das heisst aus dem Bisisthal oder alternativ von der Glattalp, so muss man wissen, dass dies mit etwas Fleissarbeit verbunden ist. Zum Aufwärmen erwartet einen entweder der stotzige Mälchbärg (ab Feldmoos, Bisisthal) oder aber der etwas gemächlichere Anstieg zum Pfaff (ab Glattalp). Danach folgt der laaange Marsch über die Hochebene der Charetalp nach Erigsmatt…zum Glück ist die Strecke bis hierhin ein landschaftliches Erlebnis erster Güte und wirkt so einer allfälligen Langeweile gekonnt entgegen.


Bei Erigsmatt machen wir erst mal eine ausgiebige Pause, geniessen die Sonne und die eine und andere Leckerei aus unseren Rucksäcken. Frisch gestärkt geht es über den grasigen Geländerücken Graseggen hoch bis auf ca. 2300m, wo wir nach Nordosten gegen das Fulenplänggli abschwenken. Nochmals ein kurzer Anstieg und bald hat man den letzten Gletscher des Kantons Schwyz erreicht. Je nach Ausaperung sind hier Steigeisen nicht fehl am Platz – zumindest ab dort, wo der Gletscher gegen das Schuttband ansteigt, über welches man hoch auf den NO-Grat des Bös Fulen gelangt. Ein Helm kann hier auch gute Dienste leisten – es könnte doch ab und an ein Stein geflogen kommen und für eine Beule oder auch Schlimmeres sorgen.


Der NO-Grat wartet mit anregendem Kraxelspass und imposanten Tief- und Ausblicken auf – schade, dass er nicht länger ist. Nach einer kurzen Rast am Gipfel steigen wir auch schon wieder ab, schliesslich soll Thomas, der auf die Begehung des Grates verzichtet hat, sein Mittagessen nicht alleine verzehren müssen. An der warmen Sonne geniessen wir Speis und Trank und natürlich die Aussicht.


Auf dem Rückweg machen wir bei Erigsmatt nochmals Rast und geniessen einen guten Tropfen Rotwein, der noch viel besser schmeckt, weil wir Ihn heute auf den Bös Fulen hochgetragen haben. Höhenluft tut auch dem Wein gut. Doch die letzte Rast war dies noch nicht – auf ein bis zwei Most kehren wir auch noch beim Charetalphüttli ein. Auch immer wieder schön hier – da vergisst man fast die Zeit.


Die Sonne steht schon tief, als wir den letzten Teil der Tour unter die Füsse nehmen. Wir geniessen den herrlichen Herbstabend und das goldene Licht noch in vollen Zügen, als wir zurück beim Auto sind, wird es schon langsam dunkel.


Ein toller und gelungener Tag war das!