Überschreitung Nadelgrat


Schwierigkeit ZS, III
Höhenmeter Auf- und Abstieg insgesamt ca. 2850m Aufstieg, 2700m Abstieg
Schlüsselstelle(n) Je nach Verhältnissen kann der Zugang zum Dirrujoch heikel sein (Bergschrund, Ausaperung, Steinschlag). Alternativ kann in die Felsen rechts des Couloirs ausgewichen werden.
Ausrüstung Hochtourenausrüstung komplett
Zugang zum Ausgangspunkt Mit PW oder öV nach Gasenried
Unterkunft/Einkehr Bordierhütte SACMischabelhütten SAC 
Kartenmaterial 1308 St. Niklaus, 1328 Randa
Literatur "Walliser Alpen" Topoführer von Daniel Silbernagel und Stefan Wullschleger, SAC Führer "Hochtouren im Wallis" von Hermann Biner

Nun, eigentlich sollte es ja ein prominenter Berner Gipfel sein, auf dessen Haupt Nicole's Geburtstag gefeiert werden sollte. Doch die Verhältnisse am Berg wollten leider nicht so ganz mitmachen. Also musste eine Ausweichtour her. Vorschlag seitens unseres Bergführers - der Nadelgrat. Lange überlegen mussten wir nicht, hatte uns doch dieser Grat bereits anlässlich unserer Balfrin-Besteigung in seinen Bann gezogen.

  

Und nun befanden wir uns plötzlich wieder im Aufstieg zur Bordierhütte...mit dem Ziel, diesen wunderschönen Grat zu überschreiten....Wahnsinn...die Vorfreude stieg natürlich Schritt für Schritt und wir konnten den nächsten Morgen auch kaum erwarten.

 

Doch dieser war dann auch sehr schnell da, der nächste Morgen. Um 3:00 Uhr gab es Frühstück, Abmarsch um ca. 3:30 Uhr. Durch die Dunkelheit stiegen wir in Richtung Riedgletscher, immer wieder leuchteten die wegweisenden Katzenaugen auf...am Gletscher dann Steigeisen angezogen und angeseilt. Die ersten Höhenmeter auf dem Gletscher schienen uns ordentlich steil...ein erstes Hallo-wach-Moment. Dann aber wieder angenehm ansteigend bis zum Einstieg ins Couloir, welches hoch zum Dirrujoch führt. Ab hier wurde es dann definitiv steil und die teilweise mit Blankeis geschmückte Rinne war nicht unbedingt angenehm zu begehen. Aber unser flotter Bergführer wich schon bald mal rechtshaltend in die Felsen aus. Viel angenehmer, als dieses Holterdipolter-Couloir. Aber auch hier sollte die Gefahr durch Steinschlag nicht ausser Acht gelassen werden.

 

Am Dirrujoch machten wir erst einmal eine kurze Pause...das fantastische Panorama mit Sicht zum Matterhorn und Weisshorn wollte genossen werden. Dann die Besteigung des Dirruhorns...über einfache Felsen geht's zum Gipfel...und wieder zurück.

 

Dann der Aufstieg zum Hohbärghorn...für unser Empfinden der anstrengendste Teil der gesamten Tour. Erst ein steiler Schneegrat, dann noch Kraxelei...auch steil, aber mit guten Griff- und Trittmöglichkeiten. Danach aber Plaisir pur...Stecknadelhorn und Nadelhorn. Genüssliche Klettereien, wunderschöne Schneegrate und ein herrliches Panorama liessen uns die Welt, die uns so viel bedeutet, so richtig eintauchen. Fast schon unwirklich das Ganze...aber wir durften den Nadelgrat tatsächlich erleben...fantastisch!

 

Im Abstieg vom Nadelhorn war bei den leicht blanken Passagen nochmals etwas Konzentration gefragt, bevor es vom Windjoch entspannt runter zu den Mischabelhütten ging. Bei einem feinen Nachtessen und einem guten Glas Wein stiessen wir alle auf den gelungenen Tag an, bevor wir zufrieden ins Bett krochen.

 

Der Nadelgrat war wahrlich ein grandioses Erlebnis, welches wir dank unserem Bergführer Alex auch in vollen Zügen geniessen konnten. Danke an alle, die diese Tour so unvergesslich gemacht haben! Alex, René, Hannes und Beatrice - es war einfach herrlich!