Bettmerhorn - Riederfurka - Hängebrücke - Blatten


Tourdatum 22.08.2025
Schwierigkeit T3
Höhenmeter Auf- / Abstieg

1'350 Hm Auf-, 1'980 Hm Abstieg

Distanz 22.8 km
Schlüsselstelle(n) Steiler Wegabschnitt "Bärupfad" zwischen Unneraletsch und Talwald
Charakter Bergwege
Zugang zum Ausgangspunkt         ab Bergstation Bettmerhorn
Unterkunft/Einkehr Gipfelrestaurant Bettmerhorn, Riederfurka, Bergführerstübli Egga, diverse in Blatten
Kartenmaterial www.schweizmobil.ch, Swisstopo


Der Nase nach im Aletschgebiet

  

Ab unserem Basecamp auf dem Campingplatz in Visp lässt sich vieles per öV bestens erreichen. So auch das Aletschgebiet, wo wir uns heute den Bettmergrat vornehmen wollten.

 

Nun denn, als wir  bei der Bergstation Bettmerhorn den mechanischen Aufstiegsanlagen entstiegen, verhüllte sich das Gebirg der Begierde vornehm in dichtem Gewölk, welches jeglichen Blick auf das umliegende Panorama verunmöglichte. Und da es per se seltsam ist, im Nebel zu wandern, entschlossen wir uns, zuerst einmal die Gastronomie in Anspruch zu nehmen und mit einem Türkentrunk zwecks potentieller Lichtung des Wasserdampfes noch etwas abzuwarten. 

 

Der Trunk indes war nicht wirklich von jener Sorte, für welche wir weite Wege unter die Füsse nehmen oder gar eine zweite Tasse bestellen würden. Daher wollten wir auch nicht noch mehr Zeit verstreichen lassen und entschieden uns, unsere Tour in Richtung der Riederfurka zu starten und den Grat ein anderes Mal anzugehen.

 

Und siehe da - wir waren noch nicht sooo lange unterwegs, als sich das Gedampfe so langsam aber sicher zu verziehen begann und erste Ausblicke auf Aletschgletscher und die umliegenden Berge auftaten. Nur der Bettmergrat, der zeigte sich immer noch benebelt. Also richtig entschieden.

 

In der Riederfurka gönnten wir uns anlässlich unserer Einkehr auf der Sonnenterrasse ein wunderbares Plättli und Erfrischungsgetränke aller Art. Dabei liess sich gediegen die Landkarte studieren und die Wahl des Weges fiel schliesslich auf die Variante Hängebrücke und von da weiter nach Blatten.

 

Gesagt, getan. Auch wenn das bedeutete, zuerst noch weiter abzusteigen um im Anschluss wieder hochzusteigen. Aber wir sind ja gut zu Fuss und das Wetter wurde je länger je besser.

 

Der erwähnte Abstieg zum Grünsee führte uns durch das Naturreservat Aletschwald, was überaus lohnend ist - ein wunderschöner Wald mit uralten Arven und Lärchen liess da und dort gar den Glauben an Zwerge, Feen und allerlei andere Naturgeister aufkommen...bevor man auf der Hängebrücke wieder in der modernen Welt mit ihren  Ingenieursleistungen zu stehen kommt. Mit 124 Metern Länge in einer Höhe von 80 Meter über der Massaschlucht ist die Brücke ein durchaus eindrückliches Bauwerk.

Ennet der Hängebrücke steigt der Weg wieder an und führt einen aufs Aletschji und der schmucken kleinen Kapelle, welche an eine fromme Witwe erinnert, die den armen Seelen in kalten Winternächten erlaubte, sich in ihrer geheizten Stube zu wärmen. Die Wohltäterin ist am Altar der Kapelle bildlich verewigt Nach dem Tod, so berichtet nämlich eine Sage aus dem Aletschgebiet, wurden die sündigen Seelen in den Grossen Aletschgletscher verbannt, wo sie Kopf an Kopf gedrängt und bis zum Hals eingefroren für ihre Verfehlungen büssen mussten. Da kam uns doch auch unweigerlich diese gesungene Erzählung in den Sinn....

 

So und nun hätten wir die Möglichkeit gehabt, auf die Belalp hochzusteigen und von da aus mit der Bahn nach Blatten zu entschweben. Dies verwarfen wir beim Anblick der viel versprechenden Bezeichnung "Bärupfad" auf dem anderen Wegweiser, welcher in Richtung Egga zeigte. Das tönt doch irgendwie spannend und auf der Belalp waren wir ja erst letztes Jahr zu Besuch.

 

In der Tat wird es im Bärupfad spannender - und auch steiler. In einigen Kehren mit allerlei Tritten und Stegen wird der Kreislauf nochmals etwas in Gang gebracht und die  Schweissproduktion angekurbelt. Welch wunderbarer Anblick da doch das Bergführerstübli auf Egga bot - da sind wir sehr gerne nochmals zur Flüssigkeitsaufnahme eingekehrt, bevor wir den letzten Teil runter nach Blatten unter die Füsse genommen haben. Auch hier hätten wir uns wohl nochmals in einem angeschriebenen Haus niedergelassen, wäre nicht das Postauto schon für uns bereit gestanden, um uns zurück nach Visp zu bringen.

 

Fazit:

Für Plan B eine durchaus gefreute Unternehmung!



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