Elm - Mittetaghorn - Martinsmadhütte - Vorabs - Wichlen (Elm)


Tourdatum 09./10.08.2025
Schwierigkeit T4 im Hüttenzustieg, L, I, T5 für die Vorab-Tour mit Direktabstieg ab der Sether Furggle
Höhenmeter Auf- / Abstieg

Hüttenzustieg via Mittagtaghorn:

1'400 Hm Auf-, 435 Hm Abstieg

Vorabs nach Wichlen:

1'300 Hm Auf-, 2'000 Hm Abstieg

Distanz Hüttenzustieg 8 km, Vorab nach Wichlen 17 km
Schlüsselstelle(n) Schwarzwändli (entschärft durch Ketten)
Charakter Alpine Wanderwege
Zugang zum Ausgangspunkt         ab Talstationen Sportbahnen Elm
Unterkunft/Einkehr Elm, Martinsmadhütte
Kartenmaterial www.schweizmobil.ch, Tourenportal SAC

Tag 1 - Hüttenzustieg via Mittetaghorn

 

Wieder mal ins Glarnerland...und auch bisschen ins Bündnerland...und das ziemlich spontan..einfach weil in der Martinsmadhütte gerade noch 2 Plätze frei waren. Denn eigentlich hätten wir gerne nochmals einen Versuch am Piz Sardona gestartet, doch in der Hütte war nichts mehr zu machen und so sind wir mit etwas Landkartensurfen auf der Martinsmadhütte gelandet und haben unsere Touren darum herum ausgesucht.

 

Den beiden Vorabs hatten wir bis anhin auch noch nie einen Besuch abgestattet und der Zustieg via Gandstock und Mittetaghorn (oder Mittaghorn) schien uns auch noch reizvoll.

 

Das MaeniMobil bei der Talstation der Sportbahnen Elm parkiert und schon konnte unser Reisli losgehen. Effizient und wunderschön geht es durch den Wald hoch auf den Firstboden, welcher mit schöner Grillstelle und noch schönerer Aussicht auf Berg und Tal aufwartet. Das Martinsloch hat man hier sozusagen vor der Nase...also fast...auf jeden Fall ist des DER Blickfang.

 

Nach einer kurzen Pause geht es für uns weiter über den Gandstock zum Mittetaghorn. Teilweise stotzig und sogar kettenversichert führt auch dieser Weg sehr effizient in die Höhe, mit Wanderwegen Berge vermessen ist hier ganz offensichtlich kein Thema. Am Gipfel geniessen wir das Wetter, die prächtige Aussicht und was Leckeres aus dem Rucksack. Nicht zu viel, denn die Hütte ist nicht mehr weit weg und wir freuen uns schon jetzt auf ein Plättli oder dergleichen auf der Hüttenterrasse.

 

Im Abstieg legen wir weiter unten nochmals eine Pause ein, um noch etwas in der Sonne zu liegen und die verschwitzten Shirts schon etwas zu trocknen. Bei diesem Stopp sollte es nicht bleiben, kurz vor der Hütte noch einen Schwenker an den Tschinglenbach, wo wir uns frisch machen und die Füsse ein wohltuendes Bad erhalten. Nun aber ab zur Hütte...das Plättli wartet.

 

Auf der Hütte treffen wir auf ein bekanntes Gesicht - Andy ist mit seinem Göttibub Janis unterwegs...und hat für den kommenden Tag die gleiche Tour wie wir vor. Na, da tun wir uns doch zusammen..

 

Der Abend auf der Hütte wird dann mit unseren Tischgefährten und Andy sehr gemütlich und unterhaltsam - da könnte man es noch einige Zeit aushalten. Doch da anderntags noch einiges an Fussarbeit auf uns wartet, geht es dann doch ab in die Heia. Auf einen "tüüfä, gsundä Schlaf"...auch ohne Valserwasser.



Tag 2 - Glarner und Bündner Vorab, Abstieg nach Wichlen (Elm) - die Martiroute

 

Nach einer etwas kurzen, aber doch geruhsamen Nacht und einem guten Zmorgä nehmen wir den Weg zu den Vorabs zu viert unter die Füsse. Nach einer kurzen Aufwärmphase stehen wir am Fuss des Schwarzwändlis. Hier heisst es "Hände aus dem Sack" - über Kraxelgelände will diese Felsstufe überwunden werden. Der Weg ist aber gut markiert und gesichert, so dass wir alle ohne Problem hoch kommen...im Gegenteil - so könnte es ruhig noch etwas weiter gehen.

 

Ist das Wändli mal Geschichte, wird das Gelände wieder zahmer, dafür aber unglaublich faszinierend - hier in der Tektonikarena Sardona erleben wir Erdgeschichte und staunen ob dem Resultat der Gebirgsbildung, welche hier unglaublich deutlich zu sehen ist. Der Weg durch diese Wunderwelt ist gut zu finden, ist er doch ein Teilstück der ViaGlaralpina und durchgehend markiert.

 

Je näher wir den Vorabs kommen, umso mehr Zeichen des winterlichen Skibetriebs tauchen auf...Beförderungsanlagen, Snowfarming, planiertes Gelände und einiges an herumliegendem Gerümpel trüben die Begeisterung über die geniale Landschaft dann doch etwas...irgendwie wirkt hier alles so zurückgelassen...oder sind es die letzten Versuche, die Anlagen auf dem schwindenden Vorabgletscher zu erhalten? Wie auch immer - nach dem Glarner stehen wir auch auf dem Bündner Vorab, von dessen Gipfel aus wir unseren Weiterweg gut einsehen können. Jaaa...wir sind noch nicht am Ziel...da liegen noch einige Meter vor uns...immerhin meistens im Abstieg.

 

Bei der Sether Unterkunft machen wir ausgiebig Pause, bevor es zu Tale geht. Ab hier könnten wir noch weiter der ViaGlaralpina bis zum Panixerpass folgen, doch wir wählen den direkten Abstieg zum Hexenseeli. Wegspuren und einige alte Markierungen weisen die Richtung durch die markante Rinne, welche in Richtung Nordenwest hinunterzieht. Irgendwann verlieren sich die Wegspuren und man findet sich in einem Geröllfeld wieder. Hier gehen wir der Nase nach, ab und an lassen sich leichte Spuren erkennen, mehr aber auch nicht. Einfach immer in Richtung Hexenseeli halten...so erreichen wir auch den markierten Weg, welcher uns schlussendlich nach Wichlen zum Gelände des Waffenplatzes führt. Ennet der Brücke über den Wichlenbach bedeuten Sonnenschirme, dass hier unsere Erfrischungsgetränke warten.

 

Erfrischt nehmen wir noch das letzte Stück zur Postautohaltestelle Büelstafel in Angriff und erreichen im Bus ganz bequem unseren Ausgangspunkt an der Talstation der Sportbahnen Elm. Ein tolles Wochenende war das, neue Wege und Gipfel entdecken, ein lustiger Hüttenabend und eine unterhaltsame und wunderbare Tour zusammen mit Andy und Janik haben die Sache perfekt gemacht.

 

Merci la vie!


Gewusst?

 

Die Tektonikarena Sardona gehört zum Unesco Weltnaturerbe und zählt damit zum erlauchten Kreis wie der Grand Canyon in den USA oder auch das Great Barrier Reef in Australien. 

 

Das Gebiet erlaubt einzigartige Einblicke in die Entstehungsgeschichte der alpinen Berge und Täler. Entlang der weit herum sichtbaren Linie, der Glarner Hauptüberschiebung, auch «magische Linie» genannt, schoben sich 250-300 Millionen Jahre alte auf viel jüngere, zum Teil «nur» 35-50 Millionen Jahre alte Gesteine. Dies geschah vor 10-20 Millionen Jahren weit unter der damaligen Erdoberfläche.

 

Die Gebirgslandschaft bietet gute Voraussetzungen für zahlreiche Tiere und Pflanzen, weil sie sich immer noch in einem sehr ursprünglichen Zustand befindet. Hier wurden 1911 die ersten der damals ausgerotteten Steinböcke in der Schweiz wieder angesiedelt. Auch für die erstmalige Auswilderung der stolzen Bartgeier in den Nordalpen boten die vielfältigen Landschaften des Welterbes Sardona beste Voraussetzungen.

 

Quelle: UNESCO-Weltnaturerbe Tektonikarena Sarona



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