Tourdatum | 04.12.2016 |
Schwierigkeit | WS |
Höhenmeter Auf- und Abstieg |
350 Hm Aufstieg Hütte - Rottällihorn, Abfahrt bis ca. 2200m, anschliessend Wiederaufstieg bis P. 2565, 730 Hm Abfahrt bis Ebnen. |
Schlüsselstelle(n) | Einige Hänge im Witenwasserental können durchaus lawinengefährdet sein. Vorsicht auch auf dem Zustieg zur Rotondohütte - Lawinen können durchaus die Aufstiegroute erreichen. Der Querung vom Leckipass an den Fuss des Leckihorns, wie auch dem Gipfelhang sollte je nach Verhältisse ausreichend Beachtung geschenkt werden. |
Ausrüstung | Skitourenausrüstung (für Witenwasserenstock allenfalls Pickel und Steigeisen, wenn der Hauptgipfel bestiegen werden soll, ev. Seil mitnehmen) |
Zugang zum Ausgangspunkt | PW ins Witenwasserental (bewilligungspflichtig und auf eigene Verantwortung, je nach Strassenzustand Allradfahrzeug mit Bodenfreiheit u/o Schneeketten erforderlich) |
Unterkunft/Einkehr | Rotondohütte SAC, Bahnhofbuffet Realp |
Kartenmaterial | 1231 Urseren, 1:25'000 |
Literatur |
Skitourenführer SAC "Zentralschweizer Vor- alpen und Alpen" von Martin Maier |
Ziele in der Nähe | Gross Läckihorn, Witenwasserenstock, Tälligrat, Pizzo Lucendro, Muttenhörner |
Wie bereits im Bericht zu Witenwasserenstock und Gross Läckihorn erwähnt, war die Nacht aufgrund von starken Kopfschmerzen und Nachtpinklern wenig geruhsam. So wurde aus dem Ziel Pizzo Lucendro das Rottällihorn. Ein kurzer Aufstieg sollte mit einem noch brummenden Schädel zu meistern sein und aufgrund der Exposition rechneten wir für die Abfahrt noch mit etwas Pulver.
In der Hütte also alles zusammengepackt und aufgeräumt, uns von Beatrice und Noldi, welche den Lucendro ins Visier nehmen wollten, verabschiedet, machten wir uns ganz gemütlich auf in den erneut prachtvollen Tag.
Schritt für Schritt schienen auch die Kopfschmerzen zu verschwinden – trotzdem liessen wir uns Zeit und genossen die Sonne, die beleuchteten Berge und staunten ob der Nebelwand, welche von Süden her
rüberschwappte. Was für ein Schauspiel!
Bald hatten wir den Gipfel erreicht und liessen uns erst einmal nieder. Eine kurze Inspektion des Gipfelhangs liess uns zu Gunsten der direkten Abfahrt vom Gipfel entscheiden – alles ziemlich hart, aber trotzdem griffig zu fahren. Aufgrund der mageren Schneelage suchten wir uns im oberen Teil unseren Weg durch eine Mulde, welche ebenfalls mit hartem, aber griffigem Schnee aufwartete. Danach liessen sich plötzlich erste Bogen in den Pulver ziehen und auf einmal waren wir nur noch von Pulver, unverfahrenem Pulver, umgeben…wow…damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet….durch die trockene Luft hatte sich in diesen Schattenhängen der Schnee zu einer Art Champagnerpulver umgewandelt…was für eine Freude!
Kurz vor dem Stelliboden konnten wir gar nicht anders – nochmals anfellen und wieder ansteigen, um die herrlichen Verhältnisse gleich nochmals zu geniessen.
Ab dem Stelliboden wurde es dann ruppiger, die magere, aber harte Schneedecke sorgte in der Abfahrt zur Rotgand für ein ziemlich Geholper und einige Verrenkungen beim Überwinden der unzähligen Buckel.
Zurück bei der Alpstrasse auf ca. 2020m trafen wir wieder auf Beatrice, die beim Auto auf Noldi wartete – da war noch dies und das in der Rotondohütte vergessen gegangen. Munter plauderten wir noch eine Weile und bald darauf trudelte auch der Noldi ein.
Das letzte Stück zurück zum Auto dann noch zu Fuss mit geschulterten Skiern. Eine gelungene Sache war das!
Fazit:
Lässige Tourentage im Witenwasseren. Auch das Übernachten im Winterraum hatte was und wir haben flotte Bekanntschaften gemacht. Es ist aber auch tragisch zu sehen, dass sich Leute ohne ein Minimum an Anstand und jegliche Rücksichtnahme auf andere, je länger je mehr in unsere friedlichen Berge aufmachen.
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