Schwierigkeit |
T4+, beim Durchschlupf zur Alp Laubgarten kratzt es ein bisschen am T5er |
Höhenmeter Auf- und Abstieg | 1150 Hm Auf- und Abstieg |
Schlüsselstelle(n) | Übergang zur Alp Laubgarten |
Ausrüstung | Wanderausrüstung |
Zugang zum Ausgangspunkt |
von zu Hause aus |
Unterkunft/Einkehr |
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Kartenmaterial |
Muotathaler Wander- und Skitourenkarte |
Literatur | SAC-Clubführer Zentralschweizerische Voralpen von Willy auf der Maur |
Der Planggstock – einer der Gipfel, die wir von daheim aus sehen können. Besonders schön schaut er im Winter aus, wenn er frisch verschneit ist und von der Morgensonne beleuchtet wird. Aber von der Jahreszeit unabhängig ist die tolle Aussicht, die man vom Gipfel hat – vom Tiefblick ins Muotithal über die Urner Gipfel bis zur Aussicht über den Talkessel Schwyz mit den Mythen wird dem Berggänger alles geboten. Und überlaufen ist es da oben auch nicht, zu wenig prominent vermutlich. Auch gut, ist ruhiger so.
Und ruhig war es auch heute – kaum eine Menschenseele habe ich angetroffen auf meinem Weg zum und vom Planggstock. Erster und eigentlich auch einziger Kontakt war ein Mountainbiker bei der Alp Laubgarten. Daneben gab es nur tierische Begegnungen, unzählige Vögel, ein keckes Eichhörnchen und drei wunderfitzige Ziegen. Da ich zudem auch alleine unterwegs war, war es umso ruhiger. Nicht dass der Marcel eine Plaudertasche ohne Punkt und Komma ist, aber wenn man zu zweit oder mit mehreren Leuten unterwegs ist, läuft halt einfach mehr – auch ums Mundwerk. Sicherlich kurzweiliger, aber zwischendurch tut es auch mal gut, einfach für sich alleine zu sein und seinen Gedanken nachhängen zu können.
Wenn ich alleine unterwegs bin, dann wir natürlich auch viel mehr als sonst fotografiert…Landschaft, Blümchen, Käfer, Schmetterlinge…und das braucht alles seine Zeit. Gut Ding will Weile haben.
Und so zottle ich also so vor mich hin…hoch zur Wyssäwand, wieder runter bis nach dem Rambachtobel und wieder hoch übers Eigä, wo der nicht immer ganz so offensichtliche Weg inzwischen mit weissen Markierungen versehen worden ist. Irgendwo auf der Strecke schreckt mich ein Eichhörnchen auf, welches pfeilschnell auf einen Baum flüchtet und mich von dort aus eine Weile beäugt…könnte es sprechen, dann käme wohl was wie „Hähä..Du kriegst mich nicht!“…und er hat absolut Recht, der putzige Geselle. Also ziehe ich weiter und komme oberhalb der Alp Ahöreli wieder aus dem Wald. Nachdem die erste Herausforderung mit dem Überklettern des Stacheldrahts geschafft ist, kommt auch schon bald die Nächste – Nicolehohes Gras, in welchem ich mich irgendwie wie in Jurassic Park fühle…ich meine die Szene, in welcher sich die Velociraptoren von allen Seiten an die menschlichen Eindringlinge heranschleichen und sich den einen und anderen als Snack behändigen. Nun, diesem Schicksal entgehe ich heute glücklicherweise, die einzigen „Angreifer“, die sich etwas weiter oben in den Stauden verbergen, sind drei hübsche braune Ziegen, welche mich neugierig beobachten, wie ich über die Grasplangg hochsteige.
An der Gratkante wieder ein Stacheldraht…vorsichtig übersteigen das Ding…hoppla…und schon hat die Hose wieder was abgekriegt. Jä nu, ist nicht das erste Mal. Mehr oder weniger entlang der erwähnten Gratkante geht es nun gen Gipfelkreuz, wo ich trotz des reduzierten Sonnenscheins (hatte eigentlich mehr erwartet) bei angenehmer Temperatur und Windstille eine ausgiebige Pause mache, Bü-Bü-Bündnerfleisch, Chäs und Brot sowie die Tief- und Ausblicke geniesse.
Abstieg über die westliche Plangg am Planggstock – auch das eine grasige Angelegenheit. Nur nicht ganz so hoch wie im Aufstieg und teilweise sind auch Wegspuren vorhanden. Wegspuren, die einen zum Durchschlupf zur Alp Laubgarten leiten. Hier sind ein paar kurze, aber doch etwas steilere Meter zu überwinden, Tritte und Haltemöglichkeiten sind aber vorhanden. Wem diese Passage zu steil ist, der steigt einfach noch etwas weiter in nordwestlicher Richtung ab, bis dass sich das Gelände im Übergang zur Alp Laubgarten etwas legt.
Bei Laubgarten trifft man wieder auf einen offiziellen Wanderweg. Entweder wandert man nun in Richtung Stoos, Wannentritt und Riemenstalden oder aber gleich runter ins Muotithal. Ich entscheide mich für die letzte Variante und wandere via Höch Weidli, Juchli und Frutt zurück nach Hause. Unterwegs klaube ich noch einen Güsulsack aus dem Rucksack und sammle Plastik, Getränkedosen und ein Handy-Ladekabel auf – es gibt einfach Leute, die nenne ich Süühünd. Pfui!