Norwegen 2023 - Teil 4 - Bergen bis Åndalsnes



Donnerstag, 10.08.2023

Briksdal - von vielen und wenigen Menschen

 

Beim Blick auf die Norwegenkarte sticht einem automatisch die grosse Gletscherfläche des Jostedalbreen und das Gebiet des gleichnamigen Nationalparks ins Auge. Da das Wetter nun endlich auch wieder besser gemeldet worden war, machten wir uns auf, dieses Gebiet mal in Augenschein zu nehmen. Als "Anlaufstelle" hatten wir uns den Briksdalsbreen ausgesucht, praktischerweise mit einem Campingplatz zu dessen Füssen..oder wohl eher Zunge.

 

Nun denn, als wir uns dem Örtchen Olden näherten, wunderten wir uns dann doch ganz schön ob den beiden riesigen Kreuzfahrtschiffen, welche da vor Anker lagen. Und auch hatten wir nicht mit so viel Betriebsamkeit auf der Strasse zum Camping am Ende des Tals gerechnet. Gut, auch der Parkplatz für die Wanderung zum Gletscher View Point liegt da hinten, und Touris wollen halt Gletscher gucken gehen. 

 

Auch wir machten uns schlussendlich noch zum Gletscher auf, nachdem wir uns auf dem Camp einquartiert hatten. Bisschen die Beine vertreten. Und wir staunten nicht schlecht, als wir auf erwähntem Parkplatz an die 30 Reisebusse zählten, welche offenbar die Horden von den Kreuzfahrtschiffen angekarrt hatten...läck, war das was los! Und wer die 45 Minuten nicht zu Fuss zum Gletscher spazieren konnte oder wollte, für den standen eine Art Golf Cart zur Verfügung, mit welchem man chauffiert wurde.

 

Am See mit Sicht auf den Gletscher dann der übliche Trubel und das Instagramspektakel..wir haben immer wieder mal gestaunt, was da alles abgeht, nur damit das Bild stimmt..Verrenkungen aller Art, noch mal Haare kämmen...unglaublich.

 

Im Anschluss an den Trubel gönnten wir uns im Büssli erst einmal eine leckere Zwischenverpflegung, bevor wir uns zum Oldeskaret aufmachten. Das Wetter hätte ja nun laufend besser werden sollen. Hatte die norwegische Wetter App zumindest behauptet. Nun ja...grad wirklich besser wurde das Wetter nicht. Feucht und neblig traf es wohl am besten. ABER - es war durchaus stimmungsvoll. Auch wenn wir auf jegliches Panorama verzichten mussten. Und Leute war auch kaum unterwegs. Eigentlich war es richtig erholsam.

 

Gewusst?

Der Jostedalsbreen-Nationalpark ist ein 1.310 km² großer Nationalpark. Gegründet wurde der Park 1991, um die dortige, weitestgehend unberührte, große Gletscherlandschaft mit ihrer Flora und Fauna zu schützen. Im Nationalpark liegt der Jostedalsbreen, welcher der größte Gletscher des europäischen Festlandes ist.

 

Der Briksdalsbre ist ein westlicher Nebenarm des Jostedalsbreen. Der höchste Punkt  liegt etwa 1900 m über dem Meer. Der Gletscher endete bis 2008 in 346 m Höhe in einem kleinen Schmelzwassersee, Briksdalsvatn. Seitdem hat er sich noch weiter zurückgezogen.

 

Seit 1900 wird jährlich ausgemessen, wo sich die Vorderkante des Gletschers befindet. Der Gletscher hatte um die Jahre 1910 und 1930 Vorstöße, schmolz aber zwischen den Jahren 1932 und 1951 um etwa 800 m zurück. In dieser Zeit entstand das Briksdalsvatn. Die Vorderkante hat seitdem mehrere Vorstöße und Perioden mit Rückgängen vollführt. Während eines Vorstoßes zwischen den Jahren 1987 und 1997 wurde der See vom Gletscher völlig zugedeckt. Nach 1999 schmolz der Gletscher rasch ab, so dass 2008 der See wieder vollkommen frei lag. 

 (Quelle: Wikipedia) 

 



Freitag, 11.08.2023

Kattanakken - der Katzennacken

 

Sodäli. Endlich wieder Bergwetter. Da gab es natürlich kein Halten - raus und rauf.

 

Und nebst dem guten Wetter war auch Stille eingekehrt - die Kreuzfahrer waren nämlich wieder verschwunden und wir marschierten durch das verlassene Tal in Richtung Abzweiger zum Kattanakken.

 

Auf ersten Höhenmetern (oder waren es paar Hundert Höhenmeter..?) präsentierte sich der Weg doch sehr "botanisch"....oder aber eben "Scheiss Dschungel"...so der O-Ton von Marcel. 

 

Nachdem wir aber das Gemüse hinter uns gelassen hatten, eröffneten sich uns wunderbare Aussichten auf Berg und Tal...auch wenn sich da und dort noch einiges an Restfeuchtigkeit in Form von allerlei Gewölk breitgemacht hat. Und bei Blick auf den Boden fiel der Blick gar auf reife Moltebeeren - ach, wie hatten wir diese kleine Köstlichkeit vermisst!

 

Der restliche Aufstieg zum Gipfel war dann überaus abwechslungs- und immer noch panoramareich - einfach herrlich! Oben angekommen, gönnten wir uns in der angenehm wärmenden Sonne eine ausgiebige Rast, bevor wir uns wieder an den Abstieg machten. Inzwischen waren auch etwas mehr Leute unterwegs - aber immer noch überschaubar.

 

Zurück bei der Fjellstue gönnten wir uns natürlich ein Briksdal-Bier (und was dazu..), um auf das gelungene Bergerlebnis anzustossen.

 

Fazit:

Ein prima Bergtag war das! Sehr empfehlenswerte Wanderung auf einen herrlichen Aussichtsberg!




Samstag, 12.08.2023

Epic Drive - Geiranger und Trollstigen

 

Nach gemütlichem Erwachen stand der heutige Tag ganz im Zeichen "Roadtrip" und führte uns über landschaftlich absolut geniale Strecken zum Geirangerfjord, zur Trollstigen und schlussendlich nach Åndalsnes, wo wir den Tag am Fluss ausklingen lassen konnten.

 

Gewusst?

Zusammen mit dem Nærøyfjord wurde der Geirangerfjord 2005 zum UNESCO-Weltnaturerbe „Westnorwegische Fjorde“  erklärt. Begründet liegt dies in der Erfüllung gleich zweier naturschutzfachlicher Kriterien, da das Gebiet eine einzigartige Naturvielfalt, welche durch die Symbiose von Meer und Hochgebirge entstand, und eine weitestgehend von menschlichen Eingriffen unbeeinflusste Landschaft aufweist.

 

Das 1227 km² (davon 107 km² Wasserfläche) große Gebiet schließt die inneren Bereiche der Fjorde mit ein, die sich bis zu dem zentralen Gebirgsmassiv hinstrecken, welches Ostnorwegen geografisch von Westnorwegen trennt. Das Teilgebiet um den Geirangerfjord hat eine Größe von 518 km², das des Nærøyfjord eine Fläche von 709 km².

 

Das UNESCO-Komitee begründete die Entscheidung zur Aufnahme der Fjorde folgendermaßen:

 

„Die Westnorwegischen Fjorde repräsentieren klassische und vor allem besonders gut ausgeprägte Fjordtypen, die als typisches Beispiel für alle Fjorde der Welt anzusehen sind. Deren Mächtigkeit und Erhabenheit ist vergleichbar mit anderen Fjorden, die bereits in die Welterbeliste aufgenommen worden sind. Des Weiteren zeichnen sie sich durch ihre besonderen klimatischen und geologischen Verhältnisse aus. Das Gebiet weist alle Elemente der Prozesse zur Bildung zweier der längsten und tiefsten Fjorde der Welt auf.

 

Nærøy- und Geirangerfjord gelten als die mit Abstand schönsten Fjordlandschaften der Welt. Deren erhabene Natur kommt durch die schmalen, steil abfallenden Talwände zum Ausdruck, die sich von 500 m unter dem Meeresspiegel bis zu 1.400 m über dem Meeresspiegel erstrecken. Zahlreiche Wasserfälle stürzen sich die extrem steilen Felswände herab, und zahllose Wildbäche fließen von schneebedeckten Gipfeln, Gletschern und Gletscherseen durch Laub- und Nadelwälder hinunter in den Fjord. Die Vielfalt weiterer Naturphänomene zu Wasser und Land, wie unterseeische Moränen und Meeressäugetiere, verstärken das Naturerlebnis. Überreste alter, jetzt verlassener Bauernhöfe und Almhütten geben der dramatischen Naturlandschaft eine kulturelle Dimension, die den Wert dieses Gebietes unterstützen und verstärken.“

(Quelle: Wikipedia)




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