Norwegen 2023 - Teil 3 - Stavanger bis Bergen




Samstag, 05.08.2023

Preikestolen - Touri-Hotspot sondergleichen

 

 

Nach etwas Citylife in Stavanger sollte es nun wieder in die Natur gehen...nämlich zur Wanderung auf den Preikestolen. Die berühmte Felskanzel aus Mission Impossible "Fallout" mit Tom Cruise lockt jährlich hunderttausende Touristen an, für ein Bild heisst es entsprechend Schlange stehen. Ausser man kommt sehr früh morgens oder aber eben spät abends.

 

Wir trudelten irgendwie so gegen halb acht Uhr morgens auf dem Parkplatz bei der Preikestolen Fjellstue ein. Die Anzahl an Menschen war noch so überschaubar...auch wenn schon einige Leute unterwegs waren. Und so setzten auch wir uns in Bewegung, die Richtung und der Weg war nicht zu verfehlen...breit ausgetreten und ausgebaut. 

 

Und nach einer knappen Stunde zügigen Wanderns standen wir auch schon auf der Kanzel. Und wir standen nicht nur einfach so da..neiiin...wir standen AN...standen SCHLANGE...für das Bildli, welches den Eindruck erwecken sollte, man sei alleine da oben gewesen..Aber eben - wenn wir ja jetzt schon da waren, haben wir den Zirkus halt mitgemacht...

 

Kaum waren die "Kanzelbilder" im Kasten, zogen wir auch schon wieder von dannen. Wir kraxelten über einige Felsen hoch, um auf den Preikestolen herunter zu sehen. Anfänglich tummelten sich auch hier noch einige Leute, aber um so weiter hoch wir stiegen, umso weniger wurden diese. Irgendwann kamen wir auf dem Gipfel des Neverdalsfjell an, wo wir gerade mal zu fünft Rast machten.

 

Der Rückweg führte uns anfänglich über eine andere Strecke als der Hinweg...friedlich war es hier...bis zu jenem Punkt, wo sich die beiden Wege wieder treffen. Ach Du meine Güte...kamen uns da Menschen entgegen!! In beeindruckender Zahl zum einen, in allerlei Manier zum anderen. Sogar auf allen Vieren kamen die einen gekrochen...so ähnlich wie jeweils am Esel am Pilatus...kann ein Mensch so degeneriert sein, als dass er kaum mehr einen Schritt gehen kann, wenn der Weg nicht eben asphaltiert ist?! Für uns schlichtweg nicht vorstellbar.

 

Fazit zum Preikestolen:

Eigentlich eine schöne Wanderung zu einem eindrücklichen Aussichtspunkt hoch über dem Lysefjord. Zu Randzeiten lohnend, während den "Rushhours" nicht wirklich angenehm, da einfach zu viele Menschen unterwegs sind. Dann hat es mit Naturerlebnis nicht mehr viel zu tun.

 

Gewusst?

Die Felsformation des Preikestolen entstand durch Frostsprengung vor zirka 10.000 Jahren, als die Kanten des Gletschers bis oberhalb des Felsens reichten. Das Wasser gefror in den Felsspalten und sprengte große, kantige Blöcke ab, die der Gletscher dann mit sich führte, wobei die heutige „Kanzel“ stehen blieb. Entlang des Plateaus zieht sich auch heute ein tiefer Riss. Die Geologen der Region bestätigen jedoch, dass kein Bruch des Plateaus zu befürchten ist.

 



Sonntag, 06.08.2023

Erholung auf einsamen Pfaden hoch über Odda

 

Der berühmte Preikestolen war besucht und wir hatten unsere Reise nach Odda fortgesetzt, wo wir uns auf dem Camp Lothepus niedergelassen hatten. Ein buntes Bobilcamp am Fjord..leicht chaotisch und Rambazamba bis 23:00 Uhr, aber durchaus zweckmässig. Vermutlich sogar entspannter, als der brechend volle Odda Camping, wo wir es zuerst versucht hatten. 

 

Ab Odda strömen die Massen zum Buerbreen oder zur Trolltunga, weiteren Touri-Hotspots auf unserem Weg. Gerade die Trolltunga wird - wie der Preikestolen - von Menschen geradezu überrannt (sofern sie es denn bis dahin schaffen..). Und darauf hatten wir absolut keine Lust. Also mal Kartenstudium...und da fiel unser Blick auf den Rossnos, ein Gipfel, welchen wir direkt ab unserem Camp angehen konnten. Perfekt.

 

Nach effizienten 1400 Höhenmetern standen wir auf einem wunderbar friedlichen Gipfel mit einer herrlichen Aussicht auf Sandevatnet, Odda, Hardangerfjord (zumindest ein Arm davon) und die gegenüberliegenden Folgefonna Nationalpark mit seinen riesigen Gletscherflächen. Wie wunderbar erholsam!

 

Zurück in Odda packten wir unsere sieben Sachen wieder zusammen und fuhren durch die wunderschöne Region Hardanger weiter in Richtung Norden. Auf dem Tvinde Camping zwischen Voss und Vinje liessen wir uns schlussendlich für eine Nacht nieder und genossen nochmals einen Abend vor dem Büssli. Die nächsten Tage wurde nämlich nicht nur Regen, sondern auch das Sturmtief "Hans" angekündigt...und damit war wohl vorerst Schicht im Schacht mit "draussen zuhause".

 

 




Sonntag, 07. 09. - DIenstag, 09.08.2023

Bergen und so

 

An der üblen Wetterprognose hatte sich leider auch nichts mehr geändert und so entschieden wir uns, uns für unseren Besuch in Bergen in einem Hotel einzuquartieren. Die Wahl fiel auf das Radisson Blue, welches sehr zentral liegt, mit einem fantastischen Frühstücksbuffet aufwartet und alles in allem sehr zu empfehlen ist.

 

Nur zur Tiefgarage soll Folgendes gesagt sein: 

Diese beginnt mit einer maximalen Höhe von 3.10m, welche dann auf 2.10m und schlussendlich auf 1.90m und 1.80m reduziert wird. Diese Tatsache wurde mit einem VW California zur unerwarteten Herausforderung, welche glücklicherweise durch Mäsis fahrtechnisches Geschick perfekt gemeistert worden ist..auch wenn am Ende das Fahrzeug durch das Fenster verlassen werden musste..

 

Aber nun zu Bergen. Bergen ist die zweitgrösste Stadt Norwegens, gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und gilt als als die Stadt mit den meisten Niederschlägen in Norwegen (man findet Zahlen zwischen 200 und 300 Regentagen pro Jahr..). Also hatten wir mit dem Wetter eigentlich nicht wirklich Pech, sondern nur Bergen wie es leibt und lebt.

 

Aber so wirklich toll war es dann halt doch nicht, da es zeitweise so richtig gepisst und auch gewindet hat. Zudem war die Stadt gut gefüllt mit Touristen (auch hier entleeren sich Kreuzfahrtschiffe mit tausenden Passagieren), was halt einfach auch nicht so unseres ist. Aber ja nu, wir haben für uns das Beste daraus gemacht...Schlendern, Shoppen, Essen (Tipp: Bryggeloftet & Stuene), Trinken und Fische gucken im Bergen Akvariet. 

 

Als wir am Dienstagmorgen die Stadt wieder verliessen, herrschte immer noch Pisswetter. Mittlerweile waren im Inland und im Osten des Landes viele Strassen aufgrund von Erdrutschen und Überflutungen gesperrt worden..ein Glück, dass wir uns im Westen befanden..wobei so ganz reibungslos ging es dann auch hier nicht:

 

1. Stopp des Tages: Alkoholkontrolle durch die Polizei (0.00..)

2. Stopp des Tages: Fähranleger Oppdal (macht Sinn, hier anzuhalten..)

3. Stopp des Tages: Helle Messer in Holmedal (und des Mäsis Messer Sammlung wächst..)

4. Stopp des Tages: gesperrte Strasse wegen Bauarbeiten (hätte man vermeiden können, hätte man genauer gelesen)

5. Stopp des Tages: Campingplatz in Førde (auch der letzte Stopp für heute...schöner und gepflegter Platz!)

 

Ach ja...es schifft immer noch.

 

Gewusst?

Das Sjømannsmonumentet ist ein Denkmal für die Seefahrer in der norwegischen Stadt Bergen.

 

Das Denkmal besteht aus einem sieben Meter hohen, massiv wirkenden Block. Auf den vier Seiten des Blocks befinden sich jeweils zwei Reliefs, die historische, in Zusammenhang mit der Seefahrt stehende Ereignisse zeigen. Der Block ruht auf einem Sockel, der von zwölf Bronzeskulpturen, drei auf jeder Seite, umstanden wird, die Seefahrer aus verschiedenen Zeiten darstellen. Als Modelle für die Figuren nutzte Vaa Bauern aus der Telemark. Er bereitete deutlich mehr Figuren vor, als später tatsächlich gebraucht wurden. So standen 1944 in seinem Atelier 25 Gipsfiguren.

 

Auf der Ostseite wird die Entdeckung Amerikas durch die Wikinger im 10. Jahrhundert dargestellt. Die Reliefs zeigen ein segelndes Wikingerschiff und ein Treffen zwischen Wikingern und Indianern. Eine weitere Seite ist dem 18. Jahrhundert gewidmet und stellt auf den Reliefs die Wiederentdeckung Grönland von Bergen aus dar. Zu sehen ist unter anderem Hans Egede, der Inuit das christliche Evangelium predigt. Die davor auf der Südseite stehenden Skulpturen zeigen unter anderem einen Befehle gebenden Kapitän. Dem 19. Jahrhundert mit dem Walfang ist die Westseite gewidmet. Auf der Nordseite wird des 20. Jahrhunderts gedacht und Handelsfahrten dargestellt. Die Reliefs zeigen ein Schiff vor einem Sonnenaufgang und eine Auferstehungsszene, in der ein Engel einen Ertrunkenen zu ewigem Leben erweckt. (Quelle: Wikipedia)



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