Lappland und Lofoten 2014 - Teil 4 - Vesterålen und Lofoten


 

Von Kanonen, Meerestieren und Postkartenlandschaften

 

 

So – jetzt kommt der grösste Brocken unserer Reise – Vesterålen und Lofoten. Diejenigen, die zuerst mal die Bilder angeschaut haben, werden es sicher auch bemerkt haben…es sind nämlich über 200 Bilder, welche diesen Teilbericht illustrieren. Aber wir konnten uns schlicht und einfach nicht auf weniger festlegen…es sind einfach so viele Bilder entstanden, die uns gut gefallen und die wir gerne mit Euch teilen möchten. Und natürlich werden wir Euch auch ein paar Worte zu unserem Aufenthalt auf den beiden Inselgruppen erzählen – genau genommen sind bereits daran, dies zu tun…zumindest dann, wenn Ihr auch den Text zu den Bildern lest. Aber selbstverständlich dürft Ihr auch nur Bilder gucken…Hauptsache, Ihr besucht ab und an unsere Homepage und schreibt uns nette und lobende Worte in unser Gästebuch. Das tut uns Profilneurotikern wahnsinnig gut. 

 

 

Adolfs Hinterlassenschaft

 

Aber zurück zu unserer Reise. Darum geht es ja hier. Und die geht nach unserem Halt in Narvik in Harstad, der Hauptstadt der Vesterålen weiter. Heute ist es leicht regnerisch, also kein Tag für Outdooraktivitäten. Obwohl – so schlimm wäre es mit dem Regen auch nicht, wenn wir unbedingt möchten, könnten wir schon draussen was unternehmen. ABER das Alternativprogramm lockt uns heute einfach mehr – nämlich der Besuch im Grottebadet, einer unterirdischen Badelandschaft. Ein Schwimmbecken, verschiedene Sprudelbecken, Dampfbad und Sauna können hier genutzt werden – so wie es scheint ist das Bad bei Familien mit Kindern sehr beliebt. Wir sprudeln, schwimmen und dampfen – wunderbar. Frisch gewaschen und entspannt kann es weitergehen.

 

Weiter geht es für uns mit der Besichtigung der Adolfkanonen. Wer bei den Stichworten „Adolf“ und „Kanonen“ an den 2. Weltkrieg denkt, liegt genau richtig. Die offizielle deutsche Bezeichnung der Kanone war 40,6cm Schnell-Lade Kanone C/34, verkürzt zu 40,6cm SK C/34. Sie wurde 1934 von Krupp entwickelt und sollte an Bord von den neuen 56.200 Tonnen Klasse H und J Schlachtschiffen montiert werden. 1941 wurde jedoch mangels Stahl das Bauen von Schlachtschiffen gestoppt und die Kanonen wurden für den Gebrauch der Küstenartillerie verwendet. So auch die Adolfkanonen von Harstad. Sie sollten die nördlichen Zufahrten zum Erzhafen von Narvik abdecken, da dieser Hafen aufgrund der Ausschiffung von Eisenerz von grosser strategischer Bedeutung war. Erbaut wurde die Anlage von sowjetischen Kriegsgefangenen, die in einem eigenen Lager untergebracht worden waren. Die Bauarbeiten kosteten rund 800 Gefangene das Leben.

 

Die Batterie in Harstad umfasst 4 Geschütze, wovon eine, genannt „Barbara“ noch unterhalten und besichtigt werden kann. Da sich die Batterie auf militärisch genutztem Gelände befindet, ist die Besichtigung nur geführt und mit eigenem Fahrzeug möglich. Sprich, man wartet am Tor, bis der Führer…also ja, in diesem Zusammenhang sagen wir vielleicht besser „der Guide“ kommt und die Tickets ausstellt. Anschliessend fährt man ihm hinterher bis zum Geschütz, wo man vom Militärpersonal im Auge behalten wird.

 

Die anschliessende Führung eröffnet uns einen Einblick in einen Teil des zweiten Weltkriegs, der hier, aber auch an vielen anderen Orten Norwegens, immer noch präsent ist. Die Dimensionen sind beeindruckend – Die Rohrlänge beträgt 21,5 Meter und das Gewicht 158,664 Tonnen, die Standardgranaten wogen über eine Tonne und hatten eine Reichweite von 42 Kilometern. Die „kleinere“ Adolfgranate erzielte bei einem Gewicht von 600 kg gar eine Reichweite von 58 Kilometern, dies bei einer maximalen Flugbahnhöhe von rund 22‘000 Kilometern. Die Zerstörungskraft dieser Geschütze mag man sich kaum ausmalen – zum Glück wurden sie im Krieg nie abgefeuert. Nach Kriegsende wurden die Geschütze von der norwegischen Armee übernommen, welche in den fünfziger Jahren noch Schiessübungen durchführte. 1958 kostete eine Explosion im Munitionslager 5 Menschenleben, 1961 wurden die Geschütze demobilisiert und können seit der Restauration von 1978 - 1982 besichtigt werden. Wobei nur Geschütz „Barbara“ vollständig unterhalten und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Die Anlage ist auf jeden Fall einen Besuch wert – man erkundige sich einfach zuvor über die Zeiten, zu welchen die Führungen stattfinden.

 

 

Die Walknutscher

 

Nach der stahlhaltigen Exkursion zur Adolfkanone namens Barbara wollen wir es nun wieder etwas naturnaher halten und fahren in den Norden der Vesterålen, nach Andenes. Hier wollen wir Wale beobachten und deshalb steuern wir mal das Office der Whalesafari an, um uns zu informieren. Kurz im Souvenirshop gestöbert und dann nach der Safari gefragt, finden wir uns schon in einer Gruppe wieder, die sogar in Deutsch über das Meer und die Wale informiert wird. Das Ticket für die Fahrt zu den Meeressäugern haben wir auch in der Tasche. Zeit ist Geld. Nach der Vorinfo huschen wir noch kurz zu unserem Camper, um ausreichend warme Klamotten und die Fotoausrüstung zu holen. Wir werfen noch was gegen Seekrankheit ein und stehen dann auch schon am Pier, wo das Safarischiff ablegen wird. Bald darauf sind wir auch schon an Board und…..warten eine geschlagene ¾ Stunde auf irgendwelche Zuspätkommer und andere Nachzügler…na, die wollen den Kahn wohl möglichst füllen. Kostenoptimierung nennt sich das. Aber für uns, die wir warten müssen, ist das eher nervig…vor allem wenn sich dann diese Zuspätkommer noch aufführen, als gehörte der ganze Dampfer.

 

Nun geht es aber endlich los, wir nehmen Fahrt auf und wenig später befinden wir uns auch schon im Walbeobachtungsgebiet. Nicht lange, und wir entdecken den Blas eines Pottwals, der an der Wasseroberfläche schwimmt. Der Wal, Johnny Handsome genannt, sendet dabei Klicklaute aus, welche der Echoortung von Beutetieren dient. Hat er seinen Snack ausgemacht, taucht er ab und zeigt dabei die Fluke, seine Schwanzflosse. In diesem Moment klicken nebst dem Wal auch noch unzählige Fotoapparate der anwesenden Passagiere. Die Beute der Pottwale sind in erster Linie Tintenfische – sogar der sagenumwobene Riesenkalmar gehört auf ihren Speiseplan.

 

Der 17 Meter lange Johnny zeigt sich uns noch dreimal, dann ist die Safari vorüber und wir kehren in den Hafen zurück. Wir gehen von Bord, die Walknutscher lächeln artig und bedanken sich für unseren Besuch.

 

Wieso aber Walknutscher? Walknutscher werden die Walschützer von den norwegischen Fischern genannt, welche mit den Gegnern des Walfangs so gar nichts am Hut haben. Auch wenn der Walfang nur in einigen wenigen Regionen eine ökonomische Rolle spielt und der durchschnittliche Verbrauch von Walfleisch in Norwegen gering ist, ist die ideologische Komponente im einiges wichtiger. Der Walfang besitzt eine breite Unterstützung in der Bevölkerung und wird, solange es sich um die reichlich vorhandenen Zwergwale handelt, meist befürwortet.

 

Der Pottwal wurde wegen des in seinem Kopf enthaltenen Walrats im 19. Jahrhundert besonders stark vor allem von amerikanischen Walfängern aus Nantucket gejagt und im Bestand dezimiert. Der Walrat eignet sich zur Herstellung von besonders hell brennenden Kerzen, Kosmetika und als Schmiermittel.

 

In der norwegischen Küche wurde Walfleisch lange als preiswerter Ersatz für Rindfleisch verwendet, erinnert es in Farbe, Konsistenz und Geschmack auch tatsächlich an Rindfleisch…nur etwas zarter und mit einem leichten Fischgeschmack. Das Aroma des Walfleisches könne, je nach Herkunft und Trangehalt im Geschmack variieren. Ja liebe Walfreunde, wir haben das Fleisch auch gekostet und es hat uns sehr gemundet. Darum hat auch ein Stück geräucherter Walschinken und Wurst den Weg ins Muotathal gefunden.

 

 

Der Luchsfuss

 

Nach einer Nacht auf dem wunderschön an der Küste gelegenen Stave Camping rattern wir in unserer fahrbaren Einzimmerwohnung wieder südwärts – wir wollen nun endlich eines unserer langersehnten Reiseziele anvisieren. Lofoten wir kommen!

 

Die etwa 80 Inseln der Lofoten liegen etwa 100 bis 300 km nördlich des Polarkreises zwischen dem 67. und 68. Breitengrad und damit ungefähr auf derselben geografischen Breite wie Nordalaska oder Zentralgrönland. Die wichtigsten Inseln sind durch Brücken oder Tunnel miteinander verbunden. Der Name Lofot bedeutet „der Luchsfuß“ von „ló“, altnordisch für Luchs, und „foten“, der Fuß.

 

Lofoten – für uns bedeutet das Postkartenlandschaften mit blauen Fjorden, bunten Häusern und imposanten Berggestalten, Stockfischgestelle und Hurtigrouten und natürlich fantastische Sonnenauf- und untergänge. Ob unsere Vorstellungen wohl bestätigt werden? Wir werden es in den kommenden Tagen erfahren.

 

Erste wichtige Station auf den Lofoten ist für uns Svolvær, die grösste Stadt auf den Lofoten. Mit 4000 Einwohnern ist Svolvær aber doch immer noch recht übersichtlich. Wahrzeichen der Stadt ist der Svolværgeita mit seinen zwei Ziegenhörnern. "Geit" heisst auf Norwegisch Ziege, daher der Name Svolværgeita. Norwegischer Ziegenkäse, der Geitost, schmeckt übrigens vorzüglich.

 

Ab Svolvær machen wir dann auch einen Bootsausflug in den Trollfjord, welcher nur per Schiff oder zu Fuss erreicht werden kann. Wir schippern also so dahin, als das Boot plötzlich stoppt. Was ist denn jetzt los? Aha, da wird gefischt...und wie da gefischt wird! Kaum ist der Haken im Wasser, hat auch schon einer angebissen....und wieder wird ausgeworfen. An einer Angel hängen sogar drei Haken und keine 2 Minuten später hängen an diesen Haken auch schon drei Fische.

 

Plötzlich - ein Schrei am Himmel! Oh ein Seeadler! Sofort die Kamera schussbereit machen...jä da sind ja noch mehr! Über uns kreisen inzwischen vier Seeadler! Fantastische Tiere! Einer von Ihnen kommt immer näher und näher...es geht einen Moment, bis wir begreifen, dass unser Skipper dem Vogel einen Fisch anbietet. Er wirft in ins Wasser und schon stösst der imposante Vogel hinab, schnappt sich den Fisch und verschwindet damit. Welch ein Erlebnis, so etwas zu sehen! Die Adlerfütterung wird noch zwei weitere Male wiederholt und begeistert uns immer wieder aufs Neue.

 

 

On Tour - Tjeldbergtinden

 

Bei Svolvær besteigen wir auch einen Berg, den 366 Meter hohen Tjeldbergtinden. Dafür parkieren wir unser WoMo auf dem Parkplatz des Kiwi-Supermarkts (vis-à-vis der unübersehbaren Osan-Werft). Von hier aus folgt man der Quartierstrasse Kongsvatnveien in nordwestlicher Richtung. Bald zweigt eine Strasse mit dem Wegweiser "Pistolbane" nach links ab. Man folgt eben dieser Strasse und bald trifft man auf erste Wegweiser zum Tjeldbergtinden. Nachdem man die Strasse, welche beim Funkmast enden würde, verlassen hat (oranger Wegweiser mit Holzplakette), führt der ausgetretene Weg zuerst durch einen Birkenwäldchen und anschliessend über offenes "Beerengebüschgelände" in einen Sattel hoch. Möchte man den Tiefblick auf Svolvær und Kabelvåg geniessen schwenkt man von hier aus nach Südosten zur einer Aussichtskanzel. Passt das Wetter, offenbart sich einem hier ein Beispiel aus Postkartenlandschaft der Lofoten...genial! Der eigentliche Gipfel des Tjeldbergtinden will aber auch bestiegen sein, also gehen wir wieder zurück in den Sattel und weiter zum Gipfel nordwestlich davon. Am Gipfelaufbau darf sogar noch ein bisschen gekraxelt werden. 

 

Oben angekommen, entscheiden wir uns, den Tjeldbergtinden zu überschreiten und steigen in Richtung Nordwesten ab, bis wir auf eine breite Kiestrasse treffen, welche wieder zurück zum Ausgangspunkt führt.

 

Schwierigkeit der Wanderung Aufstieg in den Sattel und zur Aussichtkanzel T2, Gipfelaufbau Tjeldbergtinden T3. Der Abstieg, so wie wir ihn gegangen sind, ist teilweise steil und dürfte gerade bei Nässe rutschig sein. Daher auch hier T3. Die Wanderung ist jedoch nirgends weglos, der Pfad ist gut sichtbar.


 

Postkartenmotive à gogo und ein Besuch beim Wikingerhäuptling

 

Nach unserer Wanderung besuchen wir noch das Venedig der Lofoten, Henningsvær. Das malerische Städchen lädt zum Herumschlendern und Verweilen ein und darf unserer Meinung nach als weiteres Postkartenmotiv bezeichnet werden.

 

Wenn schon bei Postkartenmotiven sind - es kommen noch mehr! Wir fahren nämlich weiter nach Eggum, einem malerischen Fischerdorf. Hier befindet sich auch die Burg von Eggum, eine ehemalige Radarstellung aus dem 2. Weltkrieg. An diesem tollen Platz finden wir einen super Stellplatz mit Toiletten, Picknicktischen und Feuerstellen. Hier erleben wir wieder einmal einen gigantischen Sonnenuntergang, geniessen Rentierfilet vom Grill und einen guten Rotwein und freuen uns über den Besuch eines Fuchses kurz vor dem zu Bett gehen.

 

Eng verknüpft mit den nordischen Ländern sind auch die Wikinger. Wer gerne einen Einblick in die Zeit der Wikinger erhalten möchte, dem sei das Wikingermuseum in Borg empfohlen. Hier befindet sich das grösste Langhaus, das je entdeckt worden ist. In einer Rekonstruktion des über 80 Meter langen Gebäudes reist man 1000 Jahre zurück in die Vergangenheit - der Geruch von Lagerfeuer, Wikinger-Kunsthandwerk, Essen und die nordische Mythologie versetzen den Besucher in eine andere Zeit. Ein Rundgang führt einen zudem zu einer Schmiede und einer Nachbaute des Wikingerschiffs Gokstad.

 

Nach der Reise in die Zeit der Wikinger führt uns unser Weg zuerst an den prächtigen Sandstrand von Haukland und anschliessend zu einem Stellplatz bei Uttakleiv. Und zum wiederholten Male erleben wir hier einen Abend und Sonnenuntergang der Extraklasse - die Geschichte mit den Postkartenmotiven geht in die nächste Runde.

 

Kann man von Postkartenmotiven eine Überdosis erhalten? Wenn ja, dann sind die Lofoten sicherlich einer der Orte, wo dies passieren könnte, davon sind wir überzeugt. Denn unsere Reise geht weiter und wir treffen auf unzählige weitere Postkartenmotive - im Fischerdorf Nusfjord, in der Umgebung unseres Campingplatzes in Fredvang und beim "EinfachausdemCamperfensterschauenimVorbeifahren". Kein Wunder schlafen wir derzeit jeweils etwa 10 Stunden...so viele Eindrücke müssen wohl, ähnlich körperlicher Betätigung, mit ausreichend Schlaf verarbeitet werden.

 

 

On Tour - Reinebringen extended Version und noch mehr Postkartenmotive

 

Wohl zu den bekanntesten Motiven der Lofoten gehören die wunderschönen Orte Hamnøy und Reine. Letzteres ist sogar als Puzzle bei Ravensburger erhältlich.

 

Reine ist auch Ausgangspunkt zu unserer Wanderung auf den 442 Meter hohen Reinebringen. Diese formidable Aussichtskanzel soll bekanntlich ein weiteres Postkartenmotiv zu Tage fördern und das wollen wir uns ja nicht entgehen lassen.

 

Das WoMo lassen wir in Reine stehen und gehen zu Fuss zurück zur E10 und dieser entlang in Richtung Moskenes. Links an der Tunneleinfahrt vorbei, markiert bald ein auf den Boden gepinselter weisser Pfeil den Einstieg in den Weg zum Reinebringen. Nun geht es auf effizient angelegtem Pfad aufwärts, wir überholen zahlreiche andere Wanderer, von denen sich einige recht schwer tun im immer steiler werdenden und auch etwas rutschigen Gelände. Zwischendurch machen wir aber immer mal Pause, sei es zum Fotografieren oder aber auch, um den Gegenverkehr vorbeizulassen. Und der befindet sich teilweise auch am Rande der Überforderung.

 

Nach ca. 40 Minuten gelangen wir in einen kleinen Sattel auf dem Rücken des Reinebringen. Bereits von hier aus ist der Tiefblick nach Reine gigantisch...aber wir wollen natürlich raus auf die Kanzel, halten nach rechts, überklettern eine kurze Felsstufe und nach wenigen Metern eröffnet sich uns abermals dieser unbeschreiblich schöne Blick auf Reine und Umgebung. Wie aus dem Flugzeug.

 

Nach einer Weile steigen wir wieder in den Sattel und von hier aus weiter zu P. 614.5, Helvete. Damit aber noch nicht genug - nun geht es dem Grat in nordnordwestlicher Richtung weiter. Wir geniessen einige spassige Kraxeleien und die wunderbaren Aus- und Tiefblicke und entscheiden uns dann, in Richtung Austerdalsvatnet abzusteigen. Der Abstieg führt uns über grasig-moosige Hänge und Steinplatten (bei Nässe ist hier Vorsicht geboten), die zahlreich vorhandenen Beerenstauden liefern uns leckere Zwischenverpflegung. Immer wieder treffen wir auf eine Wegspur, die uns schlussendlich ans Ufer des Djupfjord führt. Und nun? Wo durä gahts? Auf der rechten Seite des Fjords sieht es so aus, als ob da ein Pfad zurück zur E10 führt...nun, es sieht nicht nur so aus, es ist auch so. Durch eine Landschaft aus Büschen, Wurzeln und Steinblöcken geht der Weg - etwas Aufmerksamkeit ist schon gefragt, wenn man nicht stolpern und in den Stauden landen möchte.

 

Wieder bei der E10 geht es über die Brücke (Gehsteig vorhanden) und anschliessend der Strasse entlang (man kann sehr gut hinter der Leitplanke gehen) zurück nach Reine.


Schwierigkeit

Aufstieg bis in den Sattel vor dem Reinebringen T3, bis zum Gipfel T4 (kurze Kletterstelle).  Weiterweg inklusive Abstieg zum Djupfjord T4 - T5, Rückweg zur E10 T2.

Nach unserer Tour auf den Reinebringen fahren wir nach Moskenes, wo wir uns für die kommende Nacht auf dem Camping einrichten. Wir kommen nochmals in den Genuss eines wunderbar sonnigen Abends.


In Moskenes könnte man die Fähre nach Bodø nehmen. Wir entscheiden uns jedoch, noch etwas auf den Lofoten rumzukurven und von Svolvær aus die Fähre nach Skutvik zu nehmen, um so zurück aufs Festland zu kommen. Grundsätzlich könnte man auch der E10 entlang zurück aufs Festland, aber so eine Fährüberfahrt hat halt auch ihren Reiz, vor allem wenn das Wetter so gut ist wie bei uns.


Bevor wir aber die Lofoten verlassen, möchten wir Å einen Besuch abstatten. Å oder auch Å i Lofoten ist das Ende der E10 und hier befindet sich das Fischerei- und Stockfischmuseum. Als wir auf den Parkplatz fahren, sind wir doch einigermassen überrascht, wie viele Menschen hier sind - die werden haufenweise in Cars herangekarrt und stürmen dann das schmucke kleine Örtchen. Puh....wollen wir uns das Gedränge im Museum wirklich antun? Nun, das Nein ist einstimmig. Was wir uns aber nicht nehmen lassen, ist der Besuch in der Bäckerei von Å. Diese wurde 1844 erbaut und nach einem Brand 1888 erneut aufgebaut. 1962 schloss die Bäckerei ihre Türen, wurde aber 1989 wiedereröffnet. Zum Glück! Die im 9m2 grossen Steinbackofen gebackenen Kanelboller (Zimtschnecken - am besten geniessen, wenn sie noch warm sind) und das Brot sind schlichtweg der Hammer!


So, und nun heisst es so langsam aber sicher Abschied nehmen von den Lofoten...die Fähre hat abgelegt und wir laufen zuerst noch die Insel Skrova an, bevor es zurück ans Festland geht. Wir sitzen an Deck, geniessen die Sonne und sehen, wie die Berge der Lofoten immer kleiner und kleiner werden...ein Moment der Wehmut, haben uns doch die Lofoten mit unvergleichlichen Landschaften, Stimmungen und Eindrücken beglückt...und trotzdem sind wir gespannt, was uns auf dem letzten Abschnitt unserer Reise noch erwartet - Schweden soll ja auch noch kurz besucht werden.